Auf dem Sterbebett bilanziert der 45-jahrige erfolgreiche Anwalt Iwan Iljitsch sein auBerlich wohlgeratenes Leben und muss erkennen, dass er sich lebenslang getauscht hat: Sein Beruf bedeutet ihm nichts, auch die Bindungen zu seiner Familie erscheinen ihm nun herzlos und hohl, Gleichgultigkeit und Eigendunkel beherrschen alles Zwischenmenschliche. Einzig die aufrichtige Sorge des Dieners Gerassim und die ehrliche Trauer seines kleinen Sohnes Wasja versohnen ihn ein wenig, bis er schlieBlich stirbt. Tolstois 1886 erschienene Novelle »Der Tod des Iwan Iljitsch« besticht durch die ungeheure Meisterschaft, mit der der russische Dichter den Todeskampf seiner Titelfigur nachfuhlbar macht.