Der Wohnungsbau in der UdSSR zwischen 1955 und 1991 ist ein widerspruchliches Thema und wurde in der aktuellen Bauforschung bislang kaum beachtet. Anliegen und Anspruch dieser derzeit umfassendsten Forschungsarbeit zum Wohnungsbau in der Sowjetunion ist eine angemessene Wurdigung dieses gro?ten Bauprogramms der modernen Architekturgeschichte in den Chroniken des 20. Jahrhunderts. Neben der Einordnung des Massenwohnungsbaus in den bauhistorischen Kontext der Sowjetmoderne werden in dieser Untersuchung zehn gebaudekundliche Parameter zur Identifikation serieller Wohnbautypen definiert und am Beispiel von drei ausgewahlten Stadten in der ehemaligen Sowjetunion angewendet: Moskau, Leningrad und Taschkent. Insgesamt zeichnet Die Asthetik der Platte ein neues Bild vom industriellen Wohnungsbau in der UdSSR, der nicht nur den Alltag von mehr als 170 Millionen Sowjetburgern pragte, sondern auch das Erscheinungsbild vieler Stadte zwischen Kaliningrad und Wladiwostok bis heute dominiert.