'Was wir besitzen sollten, das besitzt uns, und was das Mittel aller Mittel ist, das Geld, wird uns in damonischer Verkehrtheit zum Zweck der Zwecke', sagte Hugo von Hofmannsthal uber eines der zentralen Motive seines beruhmten 'Jedermann'. Seit 1920 ist sein neun Jahre zuvor unter der Regie von Max Reinhardt uraufgefuhrtes modernes Mysterienspiel fester Bestandteil der Salzburger Festspiele und bezeugt die ungebrochene Aktualitat des Stoffs: Jedermann, begutert und selbstgerecht, wird vom Tod vor den Richterstuhl Gottes zitiert. Aller irdischen Reichtumer beraubt, findet er sich von all seinen Freunden verlassen – und nur die allegorischen Gestalten 'Werke' und 'Glaube' konnen ihn noch vor dem gnadenlosen Griff des Teufels bewahren.